Der Bericht des Weltklimarates IPCC zum Klimawandel hat im September 2013 wieder einige Fakten klar festgehalten. Der Klimawandel passiert, er ist vom Menschen verursacht und wir sind am besten Weg, den noch als beherrschbar geltenden Temperaturanstieg von 2 Grad zu übersteigen. Nicht jedes Immobilieninvestment in den Niederlanden wird dann noch an Land stehen, wie diese Grafik von Arte zeigt: http://tinyurl.com/nxft2zy.
Doch wer stößt all das CO2 aus, das dem Klimawandel antreibt? Und für mich als Investor noch interessanter – wer nicht? Eine neue Studie des Carbon Disclosure Projekt (CDP) und der Beratungsfirma PricewaterhouseCooper (PwC) bringt hier Klarheit. Die Studie finden Sie hier, allerdings auf Englisch: http://tinyurl.com/klwelpj.
Das CDP ist eine internationale Non-Profit-Organisation, getragen von heuer bereits 722 internationalen Investoren wie Banken, Versicherungen und Pensionsfonds, die gemeinsam die kaum mehr vorstellbare Summe von 87.000 Milliarden US-Dollar verwalten. Jährlich werden über 5.000 Unternehmen nach Ihrem Beitrag zum Klimawandel befragt, und da die Investoren auch ihre Investitionsentscheidungen von den Antworten abhängig machen haben auch z.B. 81% der Top-500-Unternehmen der Welt geantwortet. Erfreulicherweise sinken die Emissionen auch leicht, aber noch nicht schnell genug. Und die Emissionen der Top-50-Unternehmen der Welt steigen sogar!
Ich will Ihnen nun mit ein paar Beispielen helfen, zwischen den Bösen und den Guten unterscheiden zu können. Gehen wir mal vom Schlechten zum Guten: Unter den Unternehmen, die sich überhaupt weigerten, die Fragen des CDP zu beantworten finden sich so prominente Namen wie Amazon, Apple, Time Warner und Prada. Der Großteil der Auskunftsverweiger sind aber Unternehmen aus China, Russland oder anderen Emerging Markets, auch die USA sind ganz gut vertreten. Mit nur mehr 19% sank die Zahl der Unternehmen, die keine Auskunft gaben, aber weiter.
Überraschend dürften für viele einige Vorzeigeunternehmen sein, also Firmen, die schon seit Jahren Daten liefern und Ihren CO2-Ausstoß auch nachweislich senken. Neben Autobauern wie BMW, Honda oder Daimler finden sich Nestlé und Unilever, Cisco, HP und Samsung, BASF und Bayer oder auch Finanztitel wie die Allianz, AXA oder die viel geschmähten Goldmann-Sachs unter den Musterschülern.
Unternehmen wie Exxon, Gazprom oder RWE nehmen immerhin teil, wenngleich auch mit eher schlechten Ergebnissen. Ihr Potential, in absoluten Zahlen CO2 einzusparen ist allerdings gewaltig, das ist das Erfreuliche an diesen Bemühungen.
Fazit 1: Der Umgang mit CO2 Emissionen ist sicher nicht das einzige Kriterium für nachhaltig orientierte Anleger, aber auf jeden Fall ein wichtiger Punkt in der Auswahl seiner Anlagestrategie.
Fazit 2: Wenn Investoren, die circa 65.000 Milliarden Euro verwalten, den CO2-Ausstoß von Unternehmen in ihre Investmententscheidungen mit einbeziehen sollten Sie das auch tun. Und wem das zu kompliziert erscheint – es gibt hier gute Investmentfonds, die dieses Kriterium bereits berücksichtigen. Denn die Lösung lautet gemäß CDP „money talks“. Lassen Sie es sprechen.