Streubomben töten. Banken finanzieren die Hersteller.
Streubomben sorgen an den Konfliktherden dieser Welt vom ehemaligen Jugoslawien über die Ukraine bis nach Syrien für Tote und Verletzte, oft Zivilisten. Das auch noch lange Jahre nach Ende der Konflikte. International hat sich eine Ächtung dieser besonders perfiden Bomben – wirklich sympathisch sind mir ja normale Bomben auch nicht – durchgesetzt. Das hindert deren Hersteller natürlich nicht daran, Streubomben zu produzieren und zu verkaufen.
Und Banken – u.a., wieder einmal, als negatives Beispiel die Deutsche Bank – finanzieren diese Hersteller. Aber auch Versicherer wie die Allianz gehören zu den unrühmlichen Financiers von Streubomben. Nach Abgaben der niederländischen Nichtregierungsorganisation Pax war die Deutsche Bank und ihre Töchter letzten Sommer mit 37,8 Millionen US-Dollar in Firmen investiert, die Streumunitionswaffen herstellten. Ein Haus war noch stärker investiert – die Allianz Versicherung. Sie war im Sommer 2014 mit 132,73 Millionen US-Dollar in entsprechende Firmen investiert, die mit den gefährlichen Waffen Geld verdienen.
Im internationalen Vergleich machen die Gelder deutscher Institute damit nur einen geringen Anteil der weltweiten Investments aus, wie die Pax-Daten zeigen. Weltweit ist das Problem noch sichtbarer: Laut dem Pax-Report waren 2014 insgesamt 151 Banken und sonstige Finanzdienstleister mit rund 27 Milliarden US-Dollar in Hersteller von Streumunition investiert. Die meisten der Finanziers sitzen in Ländern wie den USA, die anders als Deutschland die internationale Konvention zur Ächtung von Streumunition bisher nicht unterschrieben haben.
Berichten in der Wirtschaftswoche und im Handelsblatt zufolge behaupten beide Institute, sie würden liebend gerne auf solche Investments verzichten, aber viele Kunden würden Fragen nach ethischen Probleme als unpassend auffassen und deshalb müssen Sie Kundengelder, vor allem, wenn Indices nachgebildet werden sollen, auch in solche Firmen investieren. Abgesehen davon, dass ein rein indexfolgendes Investment aktuell ohnehin keine gute Idee ist, finde ich das schon einfach irgendwo zwischen schwach und jämmerlich.
Also, wer hier schweigend mit dem Strom mit schwimmt zementiert den Status quo ein. Es liegt in der Hand aller Anleger, hier aktiv zu werden uns etwas zu ändern. Alternativen gibt es genug und der Ertrag leidet dabei auch nicht, also – worauf warten Sie noch?