Wasser ist Leben.
Ich will Sie hier jetzt nicht mit wahrscheinlich ohnehin bekannten Fakten langweilen, zum Beispiel wie viel Prozent eines Menschen aus Wasser bestehen oder welch verschwindender Teil des Wassers auf unserer nicht umsonst „blauer Planet“ genannten Heimat überhaupt trinkbar ist. Wer schon mal richtig durstig war, weiß um die Wichtigkeit von Wasser.
Ich will Sie Ihnen jetzt auch kein schlechtes Gewissen machen, dass circa 750 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und dadurch etwa 1,5 Millionen Menschen pro Jahr sterben. So tragisch diese Zahlen auch sind, so beachtlich waren und sind die Fortschritte in der globalen Trinkwasserversorgung in den letzten Jahrzehnten.
Aber ich will Sie informieren, was es mit Investments in Wasser auf sich hat und wie Sie gute Projekte von denen, die lediglich ein grünes Mäntelchen umhaben, unterscheiden können.
Und ich will, dass Sie dann auch etwas tun.
Aber ist Wasser auch ein Investment?
Fragen Sie einmal einen Verdurstenden, ob er bereit wäre, für ein Glas Wasser zu zahlen. Er wird zahlen. Aber bis er Zugang zu sauberem Trinkwasser erhält sind eine Menge Schritte nötig: Das Fassen der Quelle, der Bau der Leitungen, die Wasseraufbereitung, der schonenden Umgang mit dieser Ressource durch beispielsweise innovative Bewässerung. Die Liste ist lang. Und egal, ob man persönlich private oder öffentliche Wasserversorgung präferiert, viele Arbeiter und Firmen sind nötig, um jede dieser Varianten zu ermöglichen. Nach Schätzungen der OECD werden in den nächsten 20 Jahren 600 Mrd. US-Dollar jährlich nötig sein, um die Wasserversorgung der Menschheit zu garantieren. Das wird, gerade in Entwicklungsländern, die öffentliche Hand nicht immer leisten können. Deshalb sind gerade dort, wo sauberes Wasser knapp ist, Menschen bereit, dafür zu bezahlen.
Was aber sollte nicht in Wasserinvestments enthalten sein?
Auch wenn ich gerade eine Lanze für sinnvolle Investitionen in Wasser gebrochen habe, so gibt es auch die andere Seite. Diese umfasst etwa Lebensmittelkonzerne, die Quellen aufkaufen und das vorher billige Wasser plötzlich teuer an die Bevölkerung verkaufen oder Firmen, die Wasser in großen Stil verschmutzen. Es gibt hier also eine klare rote Line, die ich persönlich nicht überschreite.
Wie kann man ethisch korrekt in Wasser investieren?
Stellt man Firmen Geld zur Verfügung, damit sie die Wasserversorgung verbessern, legt man sein Geld sinnvoll an, und hat auch die Möglichkeit, am Ertrag der Firma zu partizipieren. Knapp 2/3 der weltweit im Segment Wasser operierenden Firmen sind Versorgungsunternehmen. Daneben gibt es Rohrleitungshersteller, Wasseraufbereiter, Baufirmen, Verbrauchssenker, Filtertechnikerfinder und viele andere mehr. Es finden sich also eine Menge Firmen, die es heute und in Zukunft ermöglichen, dass der Anteil jener Menschen, die kein Trinkwasser zur Verfügung haben, sinkt.
Man kann Aktien solcher Firmen erwerben oder ihnen Geld borgen, also Anleihen zeichnen. Idealerweise lässt man sein Investment managen und legt sein Geld daher in einem Investmentfonds an, der auf der guten Seite der Wasserinvestments platziert ist. Je nach Ausrichtung eines Wasserfonds werden die oben erwähnten Branchen entweder nach Börsenkapitalisierung gewichtet sein oder der Fondsanbieter hat hier eine eigene Meinung und verschiebt zum Beispiel den Fokus von Wasserversorgung hin zu Wassertechnologien wie Aufbereitung oder Einsparung.
Was können Sie nun tun?
Wenn Sie an dieses Thema glauben, mischen Sie „Wasser“ zu einem kleineren Teil Ihren Geldanlagen bei. Hüten Sie sich vor Fonds, über die Sie in Danone oder Coca-Cola investiert sind, die ohnehin nur Bruchteile ihrer Umsätze mit Trinkwasser machen und diesen Teil unethisch. Aber, glauben Sie mir, es gibt durchaus genügend Fonds, die das Thema ernsthaft, professionell und nachhaltig angehen.
Sollten Sie gerade nichts zu investieren haben, können Sie dennoch etwas tun: Unterstützen Sie die wunderbare Aktion „Wasser ist Leben“ von FiNUM.Private Finance, die mich zum heutigen Beitrag inspiriert hat. Helfen Sie, ein Dorf in Togo bis Jahresende mit einem Brunnen für sauberes Trinkwasser zu versorgen. Der großartige Verein agbe (www.agbe.org) braucht hier Ihre Hilfe. Machen Sie mit oder spenden Sie einfach, es geht nur um 10 Cent für ein Glas Trinkwasser. Weitere Informationen gibt es hier: wasseristleben.finum.at – machen Sie mit!
Danke.