Was kann ich schon bewirken? Viel!

Was kann ein einzelner denn tun, um die Welt zu retten? Alles, ganz offen gesagt. Natürlich nicht alleine, aber dieses Problem stellt sich ja ohnehin nicht. Also: „Do something great!“. Klingt schön, ist es ja auch. Und es ist gar nicht schwierig – vorausgesetzt, man hat etwas Geld auf der hohen Kante und kümmert sich auch darum, dass es dort sinnvoll herumliegt. Sinnvoll für Sie als Anleger und sinnvoll für die ganze Welt.

„Sinnvoll für Sie“ ist klassische Anlageberatung, wohingegen man für „Sinnvoll für die Welt“ zur Zeit unbedingt qualifizierte Beratung benötigt, zu unübersichtlich ist der Markt. Aber im Folgenden möchte ich eine Antwort auf die Frage geben, was so ein sinnvolles Investment eigentlich bewirkt?

Die Top 4 aus Sicht von Privatanlegern

Das Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG, der Dachverband nachhaltiger Geldanleger im deutschsprachigen Raum) hat unlängst die zehn Treiber identifiziert, die den Wandel am Kapitalmarkt und damit in der Wirtschaft bewirken. Und ich sage Ihnen noch dazu, was die wichtigsten vier Punkte für Sie als Privatperson heißt.

Nummer 4: Nachfrage von Privatanlegern

Der Anteil von Privatanlegern ist zwar kleiner als der von großen Investoren wie Stiftungen, Versicherungen oder Pensionskassen, aber er liegt in Österreich immerhin bei 34%, was nicht zu verachten ist. Und die Volumina der Privaten wachsen schneller als die der institutionellen Anlegern. Also, machen Sie einfach mit.

Nummer 3: Marketing und Reputation

Viele Unternehmen fürchten um ihren Ruf, sollten Missstände in ökologischer oder sozialer Sicht bekannt werden oder wollen sich sogar als Vorreiter einer besseren Welt positionieren. Apple zum Beispiel will bis 2030 völlig CO2-neutral arbeiten und hat auch schon seine Zulieferbetriebe dazu verpflichtet, dieses Ziel zu erreichen. Bleiben Sie also ein kritischer Konsument und geben Sie den Firmen Feedback, warum Sie dort kaufen oder warum eben nicht.

Nummer 2: Gesetzliche Rahmenbedingungen

Ohne Regelwerk geht es nicht, das muss man nur mit der biologischen Landwirtschaft vergleichen. Ohne Regeln, die auch kontrolliert werden, weiß man als Konsument einfach nicht, was man kauft. Diese Regeln im Finanzbereich entstehen gerade auf EU-Ebene, sind aber noch nicht am Level eines anerkannten Bio-Labels. Daher sind Labels wie das österreichische Umweltzeichen oder die Expertise erfahrener Berater hier noch unverzichtbar. Was man hier als Privater machen kann ist nur auf den ersten Blick klein: Sagen Sie den Politikern, dass sie hier eine strenges und klares Regelwerk wünschen und wählen Sie die, denen Sie die Umsetzung zutrauen.

Nummer 1: Institutionelle Investoren

Auch hier ist der Kleinanleger viel mächtiger als sie oder er denkt. Institutionelle Investoren sind ja selten einfach unglaublich reich, sie verwalten oft das Geld vieler Kleinanleger und sind nur daher so groß. Nehmen wir Pensionsversicherungen als Beispiel: Das Geld, dass diese veranlagen ist das Geld aller Kunden, und wenn Sie privat vorsorgen also auch ihres. Und egal, ob Sie schon eine Vorsorge haben oder erst mit dem Gedanken an eine spielen – gerade hier macht die Berücksichtigung nachhaltiger Geldanlage viel Sinn, weil es sich langfristig stark auf ihr Vermögen und auf die Welt auswirkt. Berücksichtigen Sie Nachhaltigkeit auch in ihrer Pensionsplanung.

Sie sehen also, bei den vier wichtigsten Treiber können Sie aktiv mithelfen, die Wirtschaft in Richtung einer CO2-freien, nachhaltigen und fairen Welt zu transformieren. Ich beschäftige mich seit über 15 Jahren mit nachhaltiger Geldanlage und kann Ihnen versichern, dieser Prozess ist schon im Gang. Die Geschwindigkeit wird aber entscheidend sein und dafür braucht es jede und jeden von Ihnen.